INTERNATIONAL FEATURED STANDARD (IFS) LEBENSMITTEL

Die IFS Food ist ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem für die Lebensmittelsicherheit und -qualität. Sie definiert einen Rahmen für die Steuerung der Sicherheit, Qualität und Echtheit von Lebensmitteln über die gesamte Lieferkette von der Erzeugung bis zur Distribution. 

Ziele von IFS Food

Ziel von IFS Food ist die Sicherstellung von sicheren, legalen und den Kundenanforderungen entsprechenden Lebensmitteln. Dabei stehen Prozesse und Verarbeitungsabläufe im Fokus, die gemäß der Absicht der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Produkte ausgestaltet und wirkungsvoll umgesetzt werden müssen.

Konkret bedeutet dies:

• Schaffung von Transparenz und Vergleichbarkeit entlang der gesamten Lieferkette
• Sicherstellung von hoher Produktqualität und Vertrauenswürdigkeit gemäß der Kundenanforderungen
• Förderung der Implementierung wirksamer Prozesse und entsprechender Managementsysteme

Welche inhaltlichen Schwerpunkte und Anforderungen legt der IFS Food Standard fest? 

IFS Food, der weltweit anerkannte Standard für Lebensmittelsicherheit und -qualität, verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt dabei die folgenden Bereiche, die erheblichen Einfluss auf die Qualität von Lebensmitteln haben:

• Unternehmensführung & -verpflichtung
• Qualitäts- und Lebensmittelsicherheits-Managementsystem
• Ressourcenmanagement
• Operative Abläufe
• Messungen, Analysen, Verbesserungen
• Produktschutz (Food Defence)-Plan

Sie wollen sich nach dem IFS Food Standard zertifizieren lassen und suchen weitere Informationen zu den genannten Bereichen? Klicken Sie hier und erhalten Sie detaillierte Informationen zu den Anforderungen von IFS Food.

Die Zertifizierung ist 420 Tage ab dem Datum der Erstbewertung gültig. Für das Fortbestehen der Zertifizierung muss das Unternehmen ein jährliches Rezertifizierungsaudit bestehen. Eine Erst- oder Rezertifizierungsbewertung kann entweder angekündigt oder unangekündigt durchgeführt werden. Die Option „unangekündigt“ ist mindestens einmal bei jeder dritten IFS-Zertifizierungsbewertung verpflichtend. 

Dauer einer IFS Food Zertifizierung

International Featured Standard stellt für die Berechnung der Mindestdauer eines IFS Food Assessments (Erstassessment und Rezertifizierungsassessment) ein verbindliches Online-Werkzeug zur Verfügung, welches Sie hier auf der offiziellen IFS-Webseite finden können.

Dieses  basiert auf den folgende Kriterien:

• Anzahl der Mitarbeiter im Unternehmen
• Product-Scopes (z.B. Rotes und weißes Fleisch, Geflügel und Fleischprodukte, Milchprodukte, Getränke etc.)
• Arten der vorhandenen Verarbeitungsprozesse (z.B. Sterilisation, thermische Pasteurisierung, Bestrahlung, Begasung, Kochen, Backen, Abfüllen, etc.)

Die grundsätzliche Mindestdauer eines IFS Food Assessments beträgt zwei Tage bzw. 16 Stunden.

Beachten Sie bitte, dass es sich um die Mindestdauer handelt. Die Festlegung der endgültigen Assessmentdauer liegt in unserer Verantwortung bzw. in der Verantwortung der Zertifizierungsstelle und kann durchaus länger sein, als die berechnete Zeitspanne. Zum Beispiel dann, wenn es sich um sehr komplexe Prozesse handelt oder die vielschichtige Struktur des zu zertifizierenden Unternehmens einen höheren Aufwand erfordert. Ebenfalls kann eine integrierte Auditierung (Kombination mehrerer Standards) zu einer längeren Dauer des IFS Food Assessments führen.

Sie sehen, die Frage nach der Dauer einer IFS Food Zertifizierung lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern ist vielmehr von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

Zusätzlich sei gesagt, dass die berechnete Mindestdauer auch nur das eigentliche Assessment einbezieht. Berücksichtigen Sie bitte, dass auch die Vorbereitung, Ihr Aufwand für die Implementierung eines wirksames Systems, ein Vor-Audit oder die Verfassung des IFS-Berichts und das Technical Review im Nachgang zeitlich aufwändig ist.

In einem gemeinsamen Gespräch besprechen wir gerne mit Ihnen den Ablauf und die Dauer Ihrer IFS Food Zertifizierung.

Die Kosten für eine Zertifizierung nach IFS Food sind von verschiedenen Faktoren abhängig, zum Beispiel von der Unternehmensgröße und -struktur und auch vom Umfang der Zertifizierung (einbezogene Produkte und Prozesse). Ein Angebot für Ihren individuellen Bedarf können Sie hier anfordern.

Der Weg, den Ihr Unternehmen zum Erreichen der Zertifizierung nach IFS Food einschlägt, hängt – neben anderen Faktoren – von der Unternehmensgröße und der Ausgereiftheit Ihres vorhandenen Risikomanagementsystems ab. Aber der Standardablauf zum Erhalt der IFS-Zertifizierung umfasst drei Hauptschritte. 

Ihr Unternehmen kann ein freiwilliges IFS-Voraudit zur Vorbereitung auf das Erstaudit für die IFS-Zertifizierung veranlassen.

Wenn Ihr Unternehmen bereit ist, wird das Erstaudit für die Zertifizierung beauftragt. Der Auditor überprüft vor Ort, ob Ihre Systeme für die Lebensmittelsicherheit und -qualität, die Produkte und Produktionsprozesse die IFS-Anforderungen erfüllen. Der Auditor erstellt einen Aktionsplan mit allen Feststellungen und Ihr Unternehmen ergänzt diesen mit den umgesetzten Korrekturen und den vorgeschlagenen Korrekturmaßnahmen. Der Bericht und der Aktionsplan des Auditors sind Gegenstand einer eigenständigen Überprüfung. Abhängig vom Ergebnis dieser Überpfügung wird die Ausstellung des Zertifikats empfohlen oder abgelehnt. Hier finden Sie detailliertere Informationen.

Der Zertifizierungsprozess für IFS Food gliedert sich bei LRQA grundsätzlich in drei Phasen. Die Vorbereitungs- und die Durchführungsphase sowie das abschließende Review. 

Ablauf einer IFS Food Zertifizierung

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Wir unterteilen den gesamten Zertifizierungsprozess in drei Abschnitte:

1. Vor dem IFS Food Assessment
2. Durchführung des IFS Food Assessments
3. Nach dem IFS Food Assessment

Anmerkung: Wir verwenden auf dieser Seite vorzugsweise den Begriff Assessment anstatt Audit. Die aktuelle IFS Food Version 7 definiert Assessment als Prozess, der sowohl die Bewertungsmethoden Audit als auch Inspektion umfasst, die im Zuge der IFS Food Zertifizierung beide eine Rolle spielen.

Vor dem IFS Food Assessment:

Bevor Sie das eigentliche IFS Food Assessment durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle wie LRQA durchführen lassen, bedarf es der nachfolgenden Schritte.

Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Beschäftigen Sie sich also mit der aktuellen Version 7 des IFS Food Standards, studieren Sie die Anforderungen und richten Sie Ihr Unternehmen gemäß dieser aus. Einmal implementiert, können Sie die Wirksamkeit Ihres Systems für Lebensmittelsicherheit und -qualität anhand interner Audits auf die Probe stellen.

Freiwillig: Vor-Assessment
Sie sind sich nicht sicher, wo Sie stehen? Ihnen ist nicht klar, wo Ihr System hinsichtlich der IFS Food Anforderungen IFS Food Lücken aufweist? Mit einem Vor-Assessment finden Sie dies heraus.

Ein Vor-Assessment darf übrigens nicht durch denselben Auditor durchgeführt werden, der im weiteren Verlauf das eigentliche IFS Food Zertifizierungsassessment durchführt.

Zusammenarbeit mit LRQA

Sie sind zuversichtlich, dass Sie ein wirksames System gemäß IFS Food im Einsatz haben und möchten nun eine Zertifizierungsgesellschaft beauftragen? Wir stehen Ihnen zur Verfügung und freuen uns, wenn Sie sich für uns entscheiden.

Wir nehmen uns viel Zeit, lernen Sie und Ihr Unternehmen kennen und planen gemeinsam den Ablauf Ihrer IFS Food Zertifizierung. In Absprache legen wir den Zertifizierungsbereich fest, bestimmen die Dauer und wählen für das Assessment einen Termin, der die Prüfung des gesamten Zertifizierungsbereichs zulässt.

Durchführung des IFS Food Assessments:

Nach der vorbereitenden Phase erfolgt das eigentliche IFS Food Assessment in mehreren Etappen.

Eröffnungsgespräch

Ein Gespräch zwischen Auditor und den involvierten Personen des zu zertifizierenden Unternehmens (im optimalen Falle auch die Geschäftsführung) bildet den Auftakt des IFS Food Assessments. In diesem stellt sich der IFS Auditor vor und gibt einen groben Überblick über den weiteren Verlauf. Das Eröffnungsgespräch ist zudem die die letzte Möglichkeit, noch Änderungen am Auditplan  abzustimmen.

Evaluation des bestehenden Systems

Im nächsten Schritt bewertet der Auditor Ihr vorhandenes Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitssystem anhand diverser relevanter Dokumente, z.B. der HACCP-Pläne, der Dokumentation des Qualitätsmanagements oder der Unterlagen zur Gefahrenanalyse.

Vor-Ort-Evaluation

Als nächstes prüft der Auditor vor Ort sämtliche für die Zertifizierung bedeutenden Bereiche und Prozesse Ihres Unternehmens. Dies ist ein sehr intensiver Abschnitt der IFS Food Zertifizierung, in dem sich der Auditor ein klares Bild über wichtige Prozessparameter verschafft. Es wird die Umsetzung jeder Anforderung des Standards IFS Food geprüft und gemäß des offiziellen IFS Food Bewertungssystems beurteilt. Zur Informationsgewinnung finden Interviews mit dem Personal statt, ebenfalls wird das Management der kritischen Kontrollpunkte unter die Lupe genommen und sämtliche Erkenntnisse im Sinne eines Soll-Ist-Vergleichs der vorhandenen Dokumentation gegenübergestellt.

Schlussfolgerungen & Abschlussbesprechung

Die Erkenntnisse aus dem Assessment werden in einem abschließenden Gespräch thematisiert und diskutiert. Der Auditor stellt in diesem Gespräch die Ergebnisse des Assessment vor und bespricht etwaige Abweichungen und Nichtkonformitäten.

Nach dem IFS Food Assessment:

Nach dem Assessment bedarf es noch weiterer Schritte, bevor wir die finale Entscheidung über die Ausstellung eines IFS Food Zertfikats treffen können.

Auditbericht & Maßnahmenplan

LRQA stellt Ihrem Unternehmen einige Tage nach der Vor-Ort-Evaluation einen Audit- bzw. Assessmentbericht zur Verfügung. Im Falle identifizierter Abweichungen, erhalten Sie von uns ebenfalls einen vorläufigen Maßnahmenplan, der die Korrektur dieser Nichtkonformitäten zum Ziel hat. Ihre Aufgabe ist es nun, diesen zu prüfen, für Sie geeignete Maßnahmen auszuwählen und weitere Informationen (z.B. Verantwortlichkeiten und Umsetzungsfristen) zu ergänzen. Im Anschluss senden Sie uns diesen wieder zurück.

Korrekturmaßnahmen

Die entsprechenden Korrekturmaßnahmen gilt es für Sie nun natürlich umzusetzen. Anschließend prüfen wir diese und berücksichtigen dies im endgültigen IFS Assessmentbericht. Fehlen entsprechende Nachweise oder sind diese unvollständig, so können wir kein Zertifikat ausstellen.

Technischer Review

Wir benennen einen Reviewer (entweder ein IFS Auditor oder ein reiner IFS Reviewer mit nachweislicher Qualifikation), der den Assessmentbericht prüft – ein sogenannter Technischer Review.  Etwaige Unklarheiten oder Zweifel an den Ergebnissen werden direkt zwischen Auditor und Reviewer diskutiert. Nach Abschluss des technischen Reviews empfiehlt der Reviewer die Ausstellung eines IFS Food Zertifikats, oder eben nicht.

Ausstellung Zertifikat

Die finale Entscheidung, ob ein Zertifikat ausgestellt werden kann, obliegt letztendlich der Zertifizierungsstelle und basiert auf dem Technical Review. In diesen finalen Schritt sind eine oder mehrere Personen involviert, die jedoch am eigentlichen IFS Assessment nicht beteiligt waren.

Daten ins IFS-Auditportal hochladen

Nach Abschluss des Assessments und Zuteilung des Zertifikats stellen wir die Assessmentergebnisse (Details des Audits, Assessmentbericht, Maßnahmenplan und Zertifikat) ins IFS-Auditportal ein. 

Es gibt verschiedene Arten von IFS Assessments, die abhängig vom aktuellen Zertifizierungsstatus des betrachteten Unternehmens sind. Nachfolgend stellen wir Ihnen diese vor.

IFS Erst-Assessment

Wie der Name vermuten lässt, findet das Erstassessment statt, wenn bisher noch kein IFS Food Zertifikat vorliegt und es sich um die initiale Beurteilung eines Produktionsstandortes handelt.   

Wir sprechen ebenfalls von einem Erstassessment, wenn zuvor ein Rezertifizierungsassessment fehlgeschlagen ist und das Zertifikat aus diesem Grunde entzogen wurde.

Last but not least werden auch Assessments als Erstassessments bezeichnet, die nach einer Unterbrechung des Zertifizierungszyklus durchgeführt werden.

Grundsätzlich sei gesagt, dass es sich bei dieser Art um vollständige und gründliche IFS Assessments handelt, an dessen Ende im Optimalfall die Zuweisung eines entsprechenden Zertifikats steht.

IFS Rezertifizierungs-Assessment

War bereits ein Zertifikat vorhanden, die Gültigkeitsdauer jedoch bereits abgelaufen, so bedarf es für die Erneuerung der Zertifizierung einer erneuten Überprüfung. Es werden sämtliche IFS Food Anforderungen geprüft, ein besonderes Augenmerk liegt zusätzlich auf den in früheren Assessments festgestellten Abweichungen, sowie der Wirksamkeit der entsprechenden Korrekturmaßnahmen.

IFS Ergänzungs-Assessment (Follow-up Assessment)

Sollte es in einem Erst- bzw. Rezertifizierungsassessment zu einer sogenannten Major-Nichtkonformität (Hauptabweichung) gekommen sein, so bedarf es eines zusätzlichen Audits, in dem die Korrektur dieser großen Abweichung schwerpunktmäßig betrachtet wird. Dies erfolgt immer mittels einer Vor-Ort-Evaluation. Ist das Ergänzungsassessment nicht erfolgreich, so ist eine vollständige neue Auditierung notwendig, wohingegen bei Erfolg ein Zertifikat ausgestellt wird.

IFS Erweiterungs-Assessment

Zu guter letzt sei das sogenannte Erweiterungsassessment erwähnt. Dieses ist notwendig, wenn zwischen zwei Audits neue Prozesse oder Produkte eingeführt werden, die jedoch bisher nicht im Zertifizierungsbereich berücksichtigt wurden.

Zertifizierte Unternehmen sind verpflichtet, Entwicklungen dieser Art zu melden. Auf Basis einer Risikoanalyse entscheidet dann die Zertifizierungsstelle, ob und wann ein Erweiterungsassessment notwendig ist.

Die Version 8 des IFS Food Standards enthält einige Aktualisierungen. Sie orientiert sich am neuen Codex Alimentarius und an der ISO 22003-2. Weitere Änderungen sind:

• Ein überarbeitetes Bewertungssystem
• Mehr Konsistenz beim Wortlaut 
• Neuordnung einiger Anforderungen, damit sie dem Auditpfad besser entsprechen.

Zudem sieht die IFS Food V8 neue Anforderungen für verschiedene Bereiche vor, zum Beispiel Validierungs- und Revalidierungsverfahren, Handhygiene, Umgang mit Chemikalien, Umweltüberwachungsprogramm und Korrektur von Abweichungen und Nichtkonformitäten.