Bestimmung der Treibhausgas-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Produktes
Mit dem PCF erhalten Unternehmen einen genauen Überblick über den Umfang der ausgestoßenen Treibhausgase, die mit der Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produktes bzw. Dienstleistung im Zusammenhang stehen.
Product Carbon Footprint (PCF)
Was ist der Product Carbon Footprint?
Der Product Carbon Footprint (PCF), auf Deutsch CO2 Fußabdruck für Produkte, beschreibt die Klimawirkung eines einzelnen Produktes bzw. einer Dienstleistung und umfasst sämtliche THG-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Mit dem PCF erhalten Unternehmen einen genauen Überblick über den Umfang der ausgestoßenen Treibhausgase, die mit der Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produktes bzw. Dienstleistung im Zusammenhang stehen.
Die Bezeichnung „CO2 Fußabdruck für Produkte“ ist etwas irreführend. Der PCF berücksichtigt nicht nur Kohlendioxid-Emissionen. Ebenfalls werden andere Treibhausgase wie bspw. Methan, Distickstoffoxid und weitere Stoffe in die Berechnung mit einbezogen. Diese werden in vergleichbare Kohlendioxid-Äquivalente übersetzt und fließen in den CO2 Fußabdruck eines Produktes mit ein.
Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette
Sämtliche Lebenswegabschnitte können bei der Ermittlung des PCF Anwendung finden. Zu diesen gehören:
- Rohstoffgewinnung
(z.B. Anbau und Ernte, Bergbau, Herstellung von Vorprodukten) - Herstellung
(z.B. Chemische Bearbeitung, Montage von Bauteilen, Lagerung, interner Transport) - Distribution
(z.B. Lagerung, Verladung) - Nutzung
(z.B. Transporte zum und Lagerung beim Endverbraucher, Wartung & Reparatur, Benutzung des Produktes) - Entsorgung
(z.B. Abfalltransport, Sortierung, thermische Verwertung)
Nicht immer ist für die Ermittlung des Product Carbon Footprint eine Berücksichtigung aller Phasen sinnvoll. So werden beispielsweise im B2B-Bereich Erzeugnisse oftmals nach dem Lebensabschnitt Distribution in der Produktion bzw. dem Lebenszyklus anderer externer Endprodukte berücksichtigt. Folglich unterscheiden wir zwei Ansätze:
Cradle-to-Gate
Der Cradle-to-Gate PCF („Von der Wiege bis zum Werkstor“) berücksichtigt sämtliche Phasen von der Rohstoffgewinnung bis zur Distribution. Also bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein Produkt das Unternehmen verlässt.
Cradle-to-Grave
Der Cradle-to-Grave PCF („von der Wiege bis zur Bahre“) berücksichtigt zusätzlich die Phasen Nutzung und Entsorgung und bildet damit sämtliche Lebenswegabschnitte ab. Dieser Ansatz findet vor allem im B2C-Geschäft Anwendung.
Für wen ist der PCF relevant?
Steigende Kundenanforderungen und strengere Gesetze erfordern ein Umdenken, der Schutz der Umwelt und des Klimas geht alle etwas an. Daher ist die Ermittlung eines CO2 Fußabdrucks für sämtliche Unternehmen jeder Größe und Branche relevant und anwendbar. Denn eins ist sicher: Einfluss auf das Klima haben wir alle.
- Wie klimafreundlich ist mein Angebot?
- Wie hoch ist der Ausstoß von Treibhausgasen während der einzelnen Lebenswegabschnitte?
- Was muss ich ändern, um den Anforderungen aus dem Markt und den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden?
Entscheidende Fragen, die sich in der heutigen Zeit jedes Unternehmen stellen muss. Ein Product Carbon Footprint liefert die Antworten.
Tipps zur Reduzierung des Product Carbon Footprint
Wir möchten an dieser Stelle einige Tipps zur Reduzierung von THG-Emissionen geben, gleichzeitig aber darauf hinweisen, dass diesen Maßnahmen immer eine ganzheitliche Analyse vorausgehen sollte. Nur wer die eigenen Emissionstreiber ganzheitlich versteht, kann effektive Korrekturmaßnahmen ableiten und umsetzen.
Produktbezogene Maßnahmen
Abhängig einer vorangegangenen Analyse sind folgende Korrekturmaßnahmen vorstellbar:
- Anpassung des Produktdesigns
- Umstellung auf lokale Lieferanten
- Nutzung eines effizienten und schlanken Logistiknetzes
- Wiederverwendung von Produktionsabfällen
- etc.
Gebäude
Ein Großteil der Emissionen werden in Gebäuden verursacht, Bürogebäude und gewerbliche Räume eingeschlossen. Emissionstreiber sind vor allem die Heizung, sowie der Strom- und Wasserverbrauch. Beispiele für Maßnahmen zur Reduzierung des CO2 Fußabdrucks in Gebäuden sind:
- Effizienter heizen mit Hilfe von Smart-Home-Lösungen
- Stoßlüften, um ein Auskühlen des Gebäudes zu vermeiden
- Verwendung von Ökostrom
- Energieeffiziente Sanierung (Fenster, Türen, Wände und Fassade)
- etc.
Belegschaft
Mitarbeiter haben einen wesentlichen Einfluss auf den CO2 Fußabdruck eines Unternehmens. An dieser Stelle anzusetzen ist sinnvoll, unter anderem bieten sich folgende Maßnahmen an:
- Mitarbeiter aktiv in den Klimaschutz einbeziehen, z.B. durch Ideensammlungen und entsprechende Belohnungssysteme
- Interne Schulungen
- etc.
Mobilität/Transport/Fortbewegung
Natürlich ist auch die Mobilität ein entscheidender Emissionstreiber. Die nachfolgenden Maßnahmen können zu einer Verringerung des Carbon Footprint beitragen.
- Online-Meetings statt Geschäftsreisen
- Reisen mit der Bahn anstatt mit dem Flugzeug oder dem Auto
- Fuhrpark: Elektroautos anstatt Verbrenner
- Zuschüsse zur Förderung klimaneutrale Fortbewegung, z.B. E-Bike Leasing oder Fahrkarten für den ÖPNV
- etc.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Ermittlung des PCF?
Immer mehr Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und ermitteln ihren Product Carbon Footprint. Ein Schritt der sich lohnt, aus folgenden Gründen:
- Transparenz schaffen
Mit einem PCF identifizieren Unternehmen sämtliche Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette eines Produktes und können somit wirkungsvolle Gegenmaßnahmen ableiten und umsetzen. - Minimierung finanzieller Risiken
Die Analyse von Treibhausgas-Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette eines Produkts deckt potentielle Kostentreiber auf. Dies ermöglicht ein gezieltes Management finanzieller Risiken, die sich durch steigende bzw. hohe Emissionen ergeben. - Wettbewerbsvorteile sichern
Klimaneutralität ist ein entscheidendes Kriterium im Kaufprozess vieler Verbraucher. Mit einem PCF demonstrieren Unternehmen Ihr Engagement für den Klimaschutz und heben sich so von dem Wettbewerb ab. - Anforderungen von Interessengruppen erfüllen
Die Regularien hinsichtlich des Klimaschutzes verschärfen sich zunehmend. Dies hat zur Folge, dass auch die Anforderungen verschiedener Interessengruppen (z.B. Kunden, Lieferanten, Anteilseigner, Staat) stetig steigen. Mit einem Product Carbon Footprint schaffen Unternehmen die Grundlage für einen Soll-Ist-Abgleich und damit den Ausgangspunkt für eine Verbesserung der Treibhausgas-Bilanz.
Verifizierung des PCF gemäß ISO 14067
Eine unabhängige Verifizierung ihres Product Carbon Footprint durch LRQA bestätigt Ihre Anstrengungen, Treibhausgas-Emissionen systematisch zu identifizieren und zu reduzieren.
Dies tun wir gemäß der Norm ISO 14067. Diese ist die Basis für die Entwicklung des Product Carbon Footprint (CO2 Fußabdruck auf Produktebene) und bietet Unternehmen eine geeignete Grundlage zur Bestimmung, Bilanzierung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Produktes bzw. einer Dienstleistung entstehen.
Darum sollten Sie mit LRQA zusammenarbeiten
Wir sind Ihr starker Partner, gemeinsam mit uns bewältigen Sie die Herausforderungen und Risiken der heutigen Zeit. Agieren statt reagieren - mit uns gestalten Sie die Zukunft, anstatt sich von ihr gestalten zu lassen.
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Das Know-How unserer weltweit anerkannten ESG-Experten ermöglicht eine individuelle Ausrichtung unserer Dienstleistungen auf die individuellen geschäftlichen Anforderungen unserer Kunden. Wir bieten langjährige Erfahrung, fundiertes Fachwissen und erstklassige Methodenkompetenz. - Strategische Vision
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