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BRCGS Verpackungsmaterialien Ausgabe 7: Anpassung von Standards an sich ändernde Anforderungen

Die Verpackungsindustrie entwickelt sich rasant weiter, um den neuen globalen Anforderungen an Produktsicherheit, ethischen Handel und Umweltverantwortung gerecht zu werden.

Am 28. Oktober 2024 veröffentlichte das British Retail Consortium Global Standards (BRCGS) die BRCGS-Verpackungsmaterialien, Ausgabe 7, die die bestehende Ausgabe 6 des Standards ersetzt. Diese Überarbeitung spiegelt das branchenweite Bestreben wider, das Risikomanagement zu verbessern, sich an die Herausforderungen der globalen Lieferkette anzupassen und neue bewährte Verfahren im Bereich der Verpackungssicherheit zu integrieren.

Um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, kündigte BRCGS den 28. April 2025 als Go-Live-Datum an. Danach müssen alle Audits nach Ausgabe 7 durchgeführt werden, sodass Organisationen Zeit haben, die neuen Anforderungen zu überprüfen und umzusetzen.

Dieser Artikel, der auf einem kürzlich von LRQA veranstalteten Webinar basiert, hebt die wichtigsten Änderungen, neuen Anforderungen und Empfehlungen für die Einhaltung von Ausgabe 7 hervor und enthält Einblicke von den Experten Mark Fincham, Food Technical Manager bei LRQA, und Gwenda Jarrett, Non-Food Programme Manager bei BRCGS.

Wichtige Aktualisierungen in Ausgabe 7

Ausgabe 7 führt mehrere Aktualisierungen ein, um die Produktsicherheit zu erhöhen, die Flexibilität bei der Prüfung zu verbessern und den Umfang der Zertifizierung auf zusätzliche Produkttypen auszudehnen:

  • Entwicklung einer Produktsicherheitskultur und Risikobewertung: Der überarbeitete Standard betont die Bedeutung der Entwicklung einer Produktsicherheitskultur an jedem zertifizierten Standort. Eine grundlegende Änderung umfasst verbesserte Anforderungen an die Gefahrenanalyse und Risikobewertung (HARA), die mit den Richtlinien des Codex Alimentarius in Einklang stehen.
  • Erweiterte Audit-Optionen: Eine bedeutende Ergänzung ist die Option eines kombinierten Audit-Ansatzes, der es Unternehmen ermöglicht, sowohl Vor-Ort- als auch Remote-Komponenten effektiv zu verwalten. Diese Flexibilität trägt dazu bei, Standards in allen Produktionsbereichen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig betriebliche Anforderungen zu berücksichtigen.

Mark Fincham betonte: „Diese Ergänzung spiegelt die Forderungen der Industrie nach flexiblen Audit-Optionen wider, die die Einhaltung der Vorschriften nicht gefährden.“

  • Standardumfang für neue Materialien und Produkte: Ausgabe 7 erweitert die Zertifizierungsberechtigung auf Einwegprodukte, die üblicherweise im Lebensmittelsektor verwendet werden, sofern sie denselben Herstellungsprozess wie Verpackungsmaterialien durchlaufen. Die neue Norm schließt weiterhin Aktivitäten wie Lagerung, Transport und Großhandel von der Zertifizierung aus.

Verbesserungen in der Terminologie und Dokumentation

Das BRCGS hat die Terminologie in Ausgabe 7 verfeinert, um Unklarheiten zu reduzieren, zum Beispiel:

  • „Personal“ bezieht sich nun allgemein auf alle Beschäftigten am Standort, nicht nur auf das „Personal“.
  • „Herstellung“ ersetzt „Produktion“, um Klarheit zu schaffen.

Interne Dokumentationsanforderungen

Standorte müssen nun eine gründliche Dokumentation aller Sicherheitspraktiken führen, von Kulturplänen bis hin zu Gefährdungsbeurteilungen. Ausgabe 7 enthält eine optimierte Audit-Checkliste und ein Formular zur Selbstbewertung, die in mehreren Sprachen verfügbar sind, um eine umfassende Einhaltung zu erleichtern.

Verpflichtung des Managements und vertrauliche Berichterstattung

  • Verantwortung der Geschäftsleitung: Eine verstärkte Anforderung an die Verantwortung der Geschäftsleitung unterstreicht die Rolle der Unternehmensführung bei der Förderung kontinuierlicher Verbesserungen. In Ausgabe 7 wird von den Managementteams erwartet, dass sie Initiativen zur Sicherheitskultur aktiv unterstützen und einen proaktiven Ansatz zur Risikominderung fördern.
  • Vertrauliche Meldung von Sicherheitsbedenken: Die Norm enthält nun eine Anforderung an ein vertrauliches Meldesystem, das die Verantwortung des Personals stärkt, Produktsicherheitsprobleme ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu melden.
  • Neue Anforderungen an die Gefahrenanalyse und Risikobewertung (HARA): Gwenda Jarrett erläuterte mehrere wichtige Änderungen in HARA, um einen logischen Ablauf und eine praktische Anwendung zu gewährleisten. Zu den neuen Bestimmungen gehören:
  • Jährliche Überprüfung der Prozessabläufe zur Bestätigung der Betriebsgenauigkeit.
  • Ausgelagerte Produkte: klarere Richtlinien für den Umgang mit Risiken im Zusammenhang mit Produkten, die von Subunternehmern hergestellt werden.
  • Ersatz kritischer Kontrollpunkte (CCP): Die Terminologie wurde aktualisiert und „CCP“ durch „kritische Kontrollmaßnahmen“ ersetzt, um sie an die Verpackungsstandards anzupassen und die Schwerpunktbereiche für die Non-Food-Industrie zu verdeutlichen.

Verbesserte Lieferantenüberwachung und Rückverfolgbarkeit

Um der wachsenden Nachfrage nach Transparenz gerecht zu werden, werden in Ausgabe 7 die Anforderungen an die Lieferantenüberwachung und Rückverfolgbarkeit präzisiert. Die Einhaltung der Vorschriften erfordert jährliche Rückverfolgungstests, die nun innerhalb von vier Stunden durchgeführt werden, um im Falle von Zwischenfällen eine schnelle Reaktionsfähigkeit zu gewährleisten.

Anpassungen der Standortstandards und der Umweltüberwachung

  • Anforderungen an Gebäude und Versorgungsanlagen: Aktualisierte Standortstandards bieten klarere Unterscheidungen für Bereiche wie Wände, Böden und Decken, um die Berichterstattung und Nachverfolgung von Audits zu verbessern. Versorgungsstandards priorisieren nun Risikobewertungen, die den Verwendungszweck eines Produkts berücksichtigen, und stärken so die Kontaminationsprävention.
  • Umweltüberwachungsprogramme: Der Standard schreibt jährliche Überprüfungen der Umweltüberwachungsprogramme vor, eine proaktive Maßnahme zur Sicherstellung der langfristigen Wirksamkeit des Programms.
  • Allergene-Management-Protokolle: Ausgabe 7 verlangt von den Standorten, das Allergene-Management als Teil ihrer HARA-Pläne aufzunehmen, einschließlich Trennung, Spezifikationskontrollen und Mitarbeiterschulungen für eine verbesserte Allergensicherheit.

Fazit: Mit der richtigen Unterstützung den Wandel meistern

Mit dem Übergang zu BRCGS Packaging Materials Issue 7 wird zertifizierten Organisationen empfohlen, sich mit den neuen Anforderungen vertraut zu machen, um die Einhaltung der neuen Version des Standards sicherzustellen. In den kommenden Wochen wird LRQA häufige Fragen und ein Tool zur Gap-Analyse veröffentlichen, um seine Kunden und Unternehmen bei der Vorbereitung auf den Übergang zu unterstützen. Erfahren Sie mehr

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