In Kürze
Mit dem SCL-Audit (Safety Culture Ladder) erfüllte die NorSea Wind GmbH nicht nur die Auflage ihres Kunden TenneT, sie entschied sich auch gleich, ihr dänisches Mutterunternehmen mit zu zertifizieren. Der ohnehin schon hohe Sicherheitsstandard konnte so weiter optimiert werden. Überdies stellt die SCL-Zertifizierung einen klaren Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen dar.
Offshore-Dienstleister
Die NorSea Wind GmbH mit Sitz in Hamburg bietet eine Vielzahl integrierter Services für die Offshore-Windindustrie. Hierzu zählt unter anderem das technische Management eines Windparks mit sieben Turbinen in Dänemark. Für den niederländischen Stromnetzbetreiber TenneT führt NorSea Wind die elektrische und mechanische Wartung der Konverterplattformen auf See durch. Auf den Plattformen wird der Wechselstrom der Windturbinen in Gleichstrom konvertiert und per Seekabel ins Stromnetz an Land übertragen.
NorSeaWind und Safety Culture Ladder
Als TenneT seine Kontraktoren Anfang 2018 verpflichtete, sich auf Stufe drei der Safety Culture Ladder zertifizieren zu lassen, erkannte NorSea Wind schnell das Potenzial für das eigene Unternehmen. „Innerhalb von 18 Monaten haben wir nicht nur in diesem Aspekt den Vertrag mit TenneT erfüllt, sondern auch noch freiwillig unsere dänische Mutterfirma mitzertifiziert“, erklärt Gerrit Krause, HSEQ-Manager der NorSea Wind GmbH. „Damit ist gewährleistet, dass wir in Deutschland und Dänemark den gleichen Sicherheitsstandard haben, außerdem verschafft uns die SCL einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.“
Der Faktor Mensch spielt eine wichtige Rolle
Die Gefahren auf See hatte NorSea Wind schon vor der SCL-Zertifizierung sehr gut im Blick. Das Unternehmen war bereits ISO 9001- und OHSAS 18001-zertifiziert. „Da das Offshore-Geschäft aufgrund der wechselnden Wetterlagen mit Sicherheitsrisiken verbunden ist, müssen wir gut vorbereitet sein, Unfälle waren bei uns daher schon auf ein Minimum reduziert“, sagt Gerrit Krause. „Der große Vorteil der Safety Culture Ladder besteht darin, dass sie sich auf die Menschen und ihr Verhalten konzentriert und das Bewusstsein unserer Mitarbeiter für Gefahrensituationen weiter schärft.“
SCL-Audits
Während bei anderen Audits primär Dokumente überprüft werden, basiert die SCL-Zertifizierung auf Interviews mit den Mitarbeitern und wirkt damit ganz unmittelbar auf die Unternehmenskultur ein. Vor der Zertifizierung fand ein zweitägiger Workshop mit LRQA statt. Die insgesamt 70 Mitarbeiter von NorSea Wind wurden in vier Gruppen eingeteilt und umfassend auf die Audits vorbereitet. „Mit Stufe drei der Safety Culture Ladder wird eine Sicherheitskultur eingeführt, die auch langfristig aufrechterhalten werden soll. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter sich zum Beispiel gegenseitig daran erinnern, in Gefahrensituationen nicht einfach weiterzuarbeiten, nur, um ihr Pensum zu erreichen. Bei den Schulungen war es sehr wichtig, den Technikern zu vermitteln, dass sie keine Konsequenzen zu befürchten haben, wenn sie ihre Arbeit aus Sicherheitsgründen unterbrechen“, berichtet Gerrit Krause.
„Die Zusammenarbeit mit LRQA bei den Workshops und den externen Audits war sehr angenehm und wertschätzend“, erinnert sich Gerrit Krause. Rund eine Woche dauerten die Interviews mit den , die für einige Gespräche auch per Hubschrauber auf die Offshore-Plattformen hinausflogen. Im September 2019 waren die SCL-Zertifizierungen abgeschlossen. Die Bilanz war durchweg positiv: In den ersten zwei Monaten des Jahres 2020 lag die Unfallrate bei null.
Resumeé
„Die SCL wird in unserem Unternehmen sehr gut gelebt. Das Thema Sicherheit ist deutlich präsenter als vorher und zum festen Bestandteil aller Meetings geworden. Unsere Verfahren und Abläufe sind jetzt noch strukturierter. Zudem ist es ein großer Gewinn, dass unsere Mitarbeiter seit den Audits noch mehr mitdenken und auch untereinander mehr über Arbeitssicherheit kommunizieren“, schließt Gerrit Krause. Aufgrund der guten Zusammenarbeit hat sich NorSea Wind entschieden, LRQA auch für die aktuelle ISO 14001-Zertifizierung und die anstehende Umstellung auf ISO 45001 zu beauftragen.